Wenn Stress im Team ansteckt – emotionale Ansteckung in Teams verstehen und lösen
- Joana Schön

- vor 5 Tagen
- 2 Min. Lesezeit

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Ein Meeting beginnt ruhig, die Stimmung ist konzentriert –doch dann kommt jemand gestresst dazu, redet schnell, atmet flach, wirkt unter Druck.
Innerhalb von Minuten kippt die Atmosphäre. Alle werden angespannter, weniger offen, reaktiver. Der Stress scheint im Team um sich zu greifen.
Das ist kein Zufall –es ist emotionale Ansteckung.
Ein Phänomen, das in Teams täglich passiert und oft unbemerkt zu chronischem Stress, Konflikten und schleichender Erschöpfung führt.
Was emotionale Ansteckung wirklich bedeutet
Menschen sind soziale Wesen. Unser Gehirn ist darauf programmiert, Gefühle anderer unbewusst zu spiegeln –über sogenannte Spiegelneuronen.
Wenn jemand gestresst, gereizt oder überfordert ist, reagieren andere im Raum automatisch mit. Das Nervensystem „übernimmt“ die Spannung.
So wird Stress zu einem Teamphänomen –auch wenn nur eine Person ihn ursprünglich erlebt hat.
Wie sich Stress im Team bemerkbar macht
Emotionale Ansteckung zeigt sich selten laut. Sie passiert in kleinen, wiederkehrenden Momenten:
Die Pausengespräche drehen sich nur noch um Probleme.
E-Mails werden kürzer, härter, ungeduldiger.
Entscheidungen werden vermieden.
Die Freude an der Arbeit sinkt –und niemand weiss genau, warum.
Viele Unternehmen reagieren darauf mit „mehr Struktur“ oder „besserer Kommunikation“. Doch das greift zu kurz, wenn die emotionale Grundspannung nicht adressiert wird.
3 Ursachen, die Stress im Team verstärken
Fehlende Selbstregulation auf Führungsebene
Führungskräfte, die selbst dauerhaft unter Druck stehen, geben diese Spannung weiter – ohne es zu wollen. Sie prägt die emotionale Kultur des gesamten Teams.
Unausgesprochene Erwartungen und Loyalitäten
Mitarbeitende übernehmen Stress, wenn sie das Gefühl haben, „nicht enttäuschen zu dürfen“. Aus Verantwortungsgefühl entsteht Überforderung.
Mangel an emotionaler Entlastung
Wenn in Teams kein Raum besteht, über Belastung zu sprechen, staut sich Energie an. Sie sucht sich irgendwann ein Ventil –meist in Form von Rückzug oder Konflikten.
Was Teams brauchen, um die Dynamik zu durchbrechen
Gesunde Teams zeichnen sich nicht dadurch aus, dass es nie Stress gibt –sondern dadurch, dass sie ihn bewusst regulieren.
Hier drei konkrete Impulse, wie das im Alltag gelingen kann:
1. Bewusstsein schaffen, nicht Schuld verteilen.
Sprich über das Phänomen der emotionalen Ansteckung im Team. Erkläre, dass es eine biologische Reaktion ist –keine Schwäche oder „negative Energie“.
2. Mikro-Pausen einführen.
60 Sekunden bewusst atmen, bevor ein Meeting beginnt. Eine Minute Stille nach emotionalen Diskussionen. Diese kleinen Reset-Momente verändern die Teamchemie massiv.
3. Emotional Leadership fördern.
Führung heisst heute nicht nur Prozesse steuern, sondern auch Stimmungen wahrnehmen. Wer sich selbst regulieren kann, führt automatisch gesünder und steckt andere mit Gelassenheit an.
Fazit: Stress ist ansteckend – Gelassenheit auch.
Mentale Gesundheit im Unternehmen beginnt nicht mit Programmen, sondern mit Haltung.
Wenn Teams lernen, Emotionen bewusster wahrzunehmen, verwandelt sich Druck in Verbindung und Überforderung in gegenseitige Unterstützung.
Weil sich das Nervensystem an Sicherheit orientiert und nicht an Perfektion.
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